Ski

Verleih von Fjällski in Berlin: Der Berg ruft

 

Fjällski

Die Routen, auf denen man von einer Hütte zur nächsten gelangen kann, sind meist mit Bambusstangen oder Zweigen markiert. Präparierte Loipen gibt es gar nicht, wenn wir Glück haben, können wir eine vorhanden Spur benutzen - dann ist der Schnee dort etwas fester und man sinkt nicht so tief ein! Deshalb werden auf den Fjelltouren auch die für Skandinavien typischen Fjellski (Backcountry-(BC)-Ski) benutzt. Diese 

  • sind tailliert und breiter als normale Langlaufski - damit man nicht so tief einsinkt (BC-Ski sind in der Mitte etwa 10 mm breiter als Loipenski und verbreitern sich zu den Enden um ca. weitere 10 mm)
  • haben eine Stahlkante - für bessere Steuerbarkeit und Haltbarkeit bei Abfahrten
  • haben eine andere Bindung (typisch NNN-BC-Rottefella) - die stabilere und deutlich wärmere Schuhe zulässt.

Gängige Modelle gibt es von mehreren Herstellern:

  • Åsnes: Nansen, Amundsen
  • Madshus
  • Fischer E99, E109
  • Rossignol

Die Bindungen sind meist von Rottefella, Typ NNN BC. Hier empfiehlt sich die manuelle Magnum-Bindung da sie am wenigsten vereist. Sie ist so konstruiert, dass sie leicht von eingedrungenem Schnee zu befreien ist und zuverlässig ihren Dienst tut. Bei einem anderen Modell ist es mir schon passiert, dass ich abends im Zelt die gefrorene Bindung über dem Kocher auftauen musste um den Stiefel  lösen zu können.

In Norwegen ist die bei uns aus der Mode gekommene 75-mm-Bindung noch sehr weit verbreitet und kann auch noch neu gekauft werden.

 

Als Kombipaket gibt es die Ski mit Bindung und Stiefeln in norwegischen Sportgeschäften für um die 600 € zu kaufen.

Bei Einzelkauf unbedingt darauf achten, dass Schuh und Bindung zueinander passen. Neben Rottefella hat Salomon/Rossignol ein ähnliches, aber NICHT kompatibles System.

 

Bei der Breite der Ski ist ein Auswahlkriterium, ob die Ski in Loipen verwendet werden können sollen oder nicht. Bei einer maximalen Skibreite von etwa 67 mm geht es geradeaus problemlos und wird nur in den Kurven etwas gebremst.

Wachs, Schuppen & Felle?

Üblicherweise werden Wachs-Ski verwendet, das erfordert bei den Temperaturen, die normalerweise zwischen -5°C und -20°C liegen keine besonderen Kenntnisse fürs Wachsen. Nowax-Ski mit Schuppen gehen aber auch! Klister finde ich in der Handhabung zu unpraktisch. Ein Anti-Stoll-Mittel sollte mitgenommen werden, dieses kann für Felle und für Schuppen benutzt werden, Anstelle von Wachs kann man auch Grip-Tape verwenden. Dieses kann 200 km und mehr halten. Allerdings muss vorhandenes Wachs in der Steigzone vorher vollständig mit einem Lösemittel entfernt werden, sonst hält es nicht.

Für optimal halte ich Ski mit einklippbaren Kurzfellen, z.B. Åsnes Amundsen fellelås oder Fischer E99 easy-skin. Mit der Pulka oder bei eisigen Anstiegen sind die wunderbar und das etwas schlechtere Gleitverhalten macht sich auch kaum bemerkbar, da man mit Pulka sowieso fast gar nicht gleitet. Kurzfelle halten allerdings nicht auf Schuppen, deswegen gibt es das eigentlich nicht. Bei Langfellen ist es praktisch, wenn diese am hinteren Ende einen Klipp zur Fixierung am Ski haben. Bei schwierigem Gelände ist das Fell dort dann wesentlich besser fixiert.

Skistöcke

Da es meistens keine präparierte Loipe gibt sind an den unteren Enden der Skistöcke große runde Teller erforderlich. Entweder als Plastikteller oder die klassische Ledertrinse. Damit sinkt man in lockerem Schnee nicht so tief ein wie mit kleinen Tellern, die für Loipen gedacht sind.

Die Länge der Skistöcke für Touren im Norden bemisst sich so:

  • Maimale Länge: Wer langlaufen kann und/oder viel Kraft in den Armen und im Oberkörper hat nimmt die Stöcke so lang, dass sie fast bis zu den Schultern reichen Mir reichen sie bis ca. 5 cm unter die Schultern, wenn ich Schuhe mit ca. 3 cm dicker Sohle anhabe.
  • Minimale Länge: zeigt der Oberarm senkrecht nach unten und der Unterarm nach vorne und hält de Stock am Griff fest mit der Spitze auf dem Boden darf der Unterarm vorne nicht nach unten geneigt sein. Dann ist der Stock zu kurz. 
  • Wenn das Gelände flach ist (Hardangervidda, Lappland ohne Küste) oder es Loipen gibt kann die Länge auch bei weniger Trainierten so bleiben.
  • Wenn es öfter mal steil bergauf geht (Skarvheimen) UND keine Kraft in den Armen vorhanden ist können sie 5-15 cm kürzer sein.
  • Auf keinen Fall sollten sie über die Schulter hinausragen - wir machen ja kein Skating!
  • Die Mitte des hängenden Oberarms sollten sie auf jeden Fall erreichen, sonst wird es mit dem Armabstoß schwierig.
  • Ein Anzeichen für zu lange Skistöcke ist ein Taubheits- oder Kältegefühl an den Händen.
  • Zu kurze Stöcke erfordern unnötigen Kraftaufwand.

Beim Skilanglauf in der klassischen Technik auf Loipen sind die Stöcke etwa 30 cm kürzer als der Körper. Sie reichen im Stehen also bis in den Bereich zwischen Achsel und Schulter.

Beim Skating sind die Stöcke etwa 20 cm kürzer als der Körper und reichen im Stehen etwa bis zur Nase.

Diese Angaben sind Richtwerte um nicht vollkommen verkehrt zu beginnen. Zur Optimierung empfiehlt es sich, verschiedene Längen auszuprobieren. Abweichungen von 5 cm von den angegebenen Maßen sind ganz normal, bei mehr als 10 cm Abweichung sollte man sich fragen, ob man alles richtig macht. 

Bindungen im direkten Vergleich

Wenn man die NNN-BC-Bindung mit der in Deutschland üblichen Bindung vergleicht, sieht man, dass das Befestigungsprinzip dasselbe ist. Vorne am Schuh ist ein Metallstift, um den sich der Ski etwas drehen kann. Die Maße sind aber unterschiedlich, ebenso die Nuten und Stege in den Schuhsohlen. Daher sind diese Systeme nicht kompatibel und es sollte immer geprüft werden, ob die gewünschte Kombination aus Schuh und Bindung auch tatsächlich zusammen passt.

Die blau-grauen  Stiefel passen für die in Deutschland übliche SNS-Bindung, die schwarzen Stiefel sind für die NNN-BC - Bindung.